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Vorsorge Kinder

Vorsorge Kinder

Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen für Kinder und Jugendliche

Ein sicherer Weg, die Entwicklung Ihres Kindes zu verfolgen und zu überprüfen ist der regelmäßige Besuch beim Kinder- und Jugendarzt. Hier werden kostenlos sogenannte Früherkennungs-Untersuchungen durchgeführt, um frühzeitig Störungen der körperlichen, geistigen und sozialen Entwicklung zu entdecken und entsprechend zu behandeln. Wie bei vielen Erkrankungen gilt auch hier die Devise: Fehlentwicklungen lassen sich umso besser behandeln, je früher sie entdeckt werden!

Das Vorsorgeprogramm ist für alle Kinder von der Geburt bis zum 6. Lebensjahr gedacht. In einem gelben Untersuchungsheft werden alle Untersuchungen genau festgehalten. Die einzelnen Untersuchungen tragen die Kurzbezeichnung U1 bis U9 und richten sich nach dem Alter des Kindes. Eine Besonderheit ist die J1, eine Jugenduntersuchung für Kinder zwischen dem vollendeten 12. bis 14. Lebensjahr. Die Kosten tragen die gesetzlichen Krankenkassen. Die Praxisgebühr beim Arzt fällt nicht an.

 

U1 – direkt nach der Geburt
Fünf und 10 Minuten nach der Geburt wird der Apgar-Test durchgeführt. Dabei wird der Gesundheitszustand eines Neugeborenen anhand von 5 Merkmalen beurteilt: Atmung, Puls, Grundtonus (Muskelspannung), Aussehen (Hautfarbe) und Reflexauslösbarkeit.

Ebenso wird das Kind bei der ersten Untersuchung gewogen, Körperlänge und Kopfumfang gemessen, sowie das Blut der Nabelschnur untersucht. Das Ergebnis zeigt dem Arzt, ob das Kind während der Geburt immer ausreichend mit Sauerstoff versorgt worden ist.

 

U2 – 3. bis 10. Lebenstag
Wichtiger Bestandteil der U2 ist der Guthrie-Test, eine Untersuchung auf eventuell angeborene Stoffwechselstörungen. Auch eine Schilddrüsenunterfunktion lässt sich bereits jetzt erkennen. Ihr Kind wird erneut von Kopf bis Fuß untersucht. Manchmal wird bereits jetzt eine Ultraschalluntersuchung der Hüfte durchgeführt. Sie kann aber auch erst bei der U3 erfolgen.

 

U3 – 4. bis 6. Lebenswoche
Im Mittelpunkt der U3 steht die Ultraschalluntersuchung der Hüfte. Eine eventuell angeborene Fehlstellung der Hüfte (Dysplasie) lässt sich im Säuglingsalter noch leicht korrigieren.

Erneut werden Kopfumfang und Länge des Kindes gemessen und die Reflexe überprüft.

Außerdem wird sich der Arzt nach den bisherigen Erfahrungen hinsichtlich Ernährungsgewohnheiten, Schlafsituation und Stuhlgang erkundigen.

 

U4 – 3. bis 4. Monat
Die Ärztin oder der Arzt prüft das Bewegungsverhalten des Kindes: Kann das Kind beim Hochziehen schon den Kopf halten? Wie weit ist die Feinmotorik ausgeprägt? Kann das Kind bereits Gegenstände greifen und zum Mund führen? Werden Personen oder Gegenstände mit den Augen verfolgt?

 

U5 – 6. bis 7. Monat
Die Bewegungsmöglichkeiten und Geschicklichkeit des Kindes werden bei dieser Untersuchung überprüft. Auch die Sinnesorgane wie Augen und Ohren werden kontrolliert sowie nach Anzeichen für Rachitis gesucht. Diese Deformierung der Knochen kommt zustande, wenn Kinder nicht genügend Sonnenlicht »tanken«.

 

U6 – 10. bis 12. Monat
Im Mittelpunkt der Einjahresuntersuchung stehen Körperkoordination und Sprachentwicklung. Krabbeln, Hochziehen am Schrank und erste Schritte an der Hand sind jetzt von Interesse. Ausstehende Impfungen werden durchgeführt.

 

U7 – 21. bis 24. Monat
Jetzt wird nochmals der gesamte Bewegungsapparat, die geistige Entwicklung sowie das Hör- und Sehvermögen untersucht. Auch die Sprach-, Sozial- und Sauberkeitsentwicklung sind Schwerpunkt dieser Untersuchung.

 

U8 – 3,5 bis 4 Jahre
Im Mittelpunkt der U8 steht die komplette körperliche Untersuchung, die Prüfung der körperlichen Geschicklichkeit und der Sprachentwicklung. Auch das soziale Verhalten wie Selbständigkeit und Kontaktfähigkeit ist von Bedeutung.

 

U9 – ca. 5 Jahre
Neben der körperlichen Untersuchung wird auf orthopädische Fehlentwicklungen, Zahnschäden, Intelligenz und psychische Entwicklung geachtet. Damit lässt die U9 eine erste Einschätzung zu, ob das Kind schulreif ist.

 

J1 – zwischen 12 und 14 Jahren
Die Untersuchung sieht folgende Punkte vor: Erhebung der Vorgeschichte, eine körperliche Untersuchung, die Messung des Blutdrucks und die Untersuchung des Urins.

Es besteht auch die Möglichkeit, Themen wie Sexualität, Verhütung, Alkohol und Drogen anzusprechen.

 

Elterntipp:
Nehmen Sie alle angebotenen Vorsorgeuntersuchungen war! Viele Erkrankungen haben gute Heilungschancen, wenn sie frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Wichtig sind Ihre eigenen Beobachtungen bei der Entwicklung des Kindes. Teilen Sie der Ärztin oder dem Arzt mit, wenn Ihnen etwas auffällig erscheint.

Die Vorsorgeuntersuchungen bieten darüber hinaus die Chance, den Impfstatus zu überprüfen und ausgelassene Impfungen nachzuholen.

 

(Auszüge aus den Empfehlungen der KVN)